- Mit Informationen aus erster Hand starten:
Die jeweiligen Förderagenturen bieten auf ihren Websiten zahlreiche Informationen zu den Themen WER und WAS wird gefördert, stellen Vorlagen für die Einreichung zur Verfügung, informieren über Ablauf und teilweise auch Entscheidungskritierien, es gibt FAQs und vieles mehr. Darüber hinaus gibt es oft „Infostunden“ zu dem jeweiligen Programm. Im Anschluss daran ist ein persönliches Gespräch mit den Programmverantwortlichen sehr hilfreich.
Mitarbeiter:innen der jeweiligen Förderagenturen haben das meiste Wissen über die jeweilige Förderung. Die Namen und Kontaktdaten der jeweils zuständigen Personen findet ihr auf der Website. Ich habe bis jetzt sehr gute Erfahrungen gemacht und vom Wissen der Programmverantwortlichen sehr profitieren können.
2. Die Gründerin / der Gründer / das Team kennen ihr Unternehmen, ihre Idee,…. am besten
Ihr kennt euer Unternehmen, eure Idee,… am besten und nur ihr könnt die Entstehungsgeschichte, den Spirit und alles was noch wichtig ist authentisch übermittelt. Natürlich könnt ihr euch dabei Unterstützung holen -> siehe weiter unten.
3. Förderungen Einreichen ist Teamarbeit und es braucht eine/n Verantwortliche/n
Es müssen unterschiedliche Informationen zur Verfügung gestellt werden, teilweise gibt es auch unterschiedliche Vorlagen und die Möglichkeit weitere Dokumente bereitzustellen. Hier sind unterschiedliche Kompetenzen (Story Telling, inhaltliches Wissen, Finanzkompetenzen, ev. gute graphische Aufbereitung,…..) gefragt. Es macht also absolut Sinn unterschiedliche Expert:innen im Team zu involvieren. Dennoch braucht es eine Person, die das Ganze vorantreibt, verantwortet und die anderen koordiniert.
Falls es die oben genannten Expertisen nicht im Unternehmen gibt, könnt ihr euch externe Expert:innen dazuholen. Als Expert:innen empfehle ich gerne die Berater:innen und Coaches der WKO und Wirtschaftsagentur Wien, auch diese Dienstleistungen sind (zumindest teilweise) gefördert:
https://www.wko.at/service/foerderungen/Gefoerderte_Unternehmensberatung.html
https://wirtschaftsagentur.at/beratungen/
4. Von anderen lernen
Es gibt sicher jemanden in eurem Umfeld, die/der schon genau diese Förderung eingereicht hat. Unabhängig davon ob es eine Zu- oder Absage war, ihr könnt euch sicher einiges von dieser Einreichung abschauen, Tipps holen,…..
5. Es ist so viel Arbeit; JA und man lernt sehr viel dabei
Ja, es stimmt, eine Fördereinreichung ist viel Arbeit. Und meist muss diese neben inhaltlicher Tätigkeit, Verkauf, Teamführung, …. geleistet werden. Andererseits ist es eine sehr intensive Beschäftigung mit dem eigenen Unternehmen. Es müssen Fragen beantwortet werden, die man sich nie gestellt hat, es werden blinde Flecken aufgedeckt, es braucht Planzahlen,… Die Einreichung ermöglicht viel Klarheit und hat oft ein großes Lern- und Weiterentwicklungspotential; viele Unterlagen bilden außerdem eine gute Grundlage für Investor:innen-Gespräche,……
6. Möglichst diversen Außenblick
Weil ihr eurer Unternehmen so gut kennt, fällt es auch schwer Texte für Personen zu schreiben, die damit gar nicht vertraut sind. Deshalb ist es sehr hilfreich, wenn unterschiedliche Personen euren Antrag lesen und euch Feedback geben. Desto weiter weg diese Personen von eurem Thema sind, desto besser.
Es ist auch sinnvoll und hilfreich sich hier professionelle Hilfe zu holen. Besonders empfehlen kann ich Karin Kiendler https://frag-karin.at/. Und auch bei der WKO und Wirtschaftsagentur (Links siehe oben) findet ihr Unterstützung.
7. Von der Co-Finanzierung nicht abschrecken lassen
Bei den meisten Förderungen müssen die Unternehmer:innen einen Eigenanteil leisten. Auf den ersten Blick ist das viel Geld und es scheint unmöglich diese Summe aufzustellen.
Meist ist der Gesamtbetrag allerdings nicht sofort zu leisten, sondern – so wie auch die Förderzahlungen – in Teilbeträgen. Bei manchen Förderungen kann (zumindest ein Teil) als Eigenleistung der/des Unternehmers/in erfolgen. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Förderung mit einem Crowdfinancing zu koppeln. Informationen dazu findet ihr in diesen Beiträgen:
https://siencnik.com/crowdfinancing/
https://siencnik.com/crowdfunding/
8. Vom Ende her denken
Die Förderzusage ist nicht das Ende, sondern der Anfang einer Zusammenarbeit mit dem Fördergeber. Meist sind Förderzahlungen nicht einmalig sondern an das Erreichen von Meilensteinen und Zwischenabrechnungen gekoppelt. Es ist deshalb wichtig Meilensteine zu definieren, die Ergebnisse eurer Kerntätigkeit sind und nicht Zusatzaufgaben darstellen. Schaut euch auch schon bei der Einreichung die Berichtserfordernisse (Kostennachweise, etc.) an, damit ihr das schon bei der Planung berücksichtigen könnt.
9. 4 Augen Prinzip beim finalen Hochladen
Wir kennen alle den aufregenden Moment, wenn alle Informationen vorbereitet, im jeweiligen System der Förderagentur hochgeladen sind und man auf SENDEN drückt. Damit wirklich nichts schiefgehen kann, macht es mit einer zweiten Person, die noch einmal drüberliest. Und dann wird schon einmal gemeinsam „vor“gefeiert.
10. Never tried, never failed – try again!
Bei den meisten Förderungen ist die Erfolgsquote unter 50%, teilweise liegt sie sogar nur bei 10%. Das heißt, wenn ihr es nicht geschafft habt, seid ihr nicht allein. Fragt nach, was die Gründe waren und versucht es nochmals.
Und wenn ihr bei den Erfolgreichen wart – HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH 🙂
Christnine Newald meint
Liebe Elisabeth, wie schön dass Du deine Expertise so frei mit uns teilst 🙂 mehr davon!
Elisabeth Siencnik meint
Danke für die Rückmeldung Christine